05. Juli 2025

Fortpflanzung der Weinbergschnecke

Projekt: Helix Hamburg

Die Fortpflanzung der Weinbergschnecke (Helix pomatia) unterscheidet sich von vielen anderen Tieren. Als Zwitter besitzen Weinbergschnecken sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane, was es ihnen erlaubt, sich gegenseitig mit jedem Individuum ihrer Art zu befruchten. Diese erfolgt in einem aufwendigen Paarungsritual, bei dem sich die Schnecken mit sogenannten Liebespfeilen stimulieren.

🪏Im Juni und Juli werden dann meistens die Eier gelegt. Dafür graben sie mit drehenden Bewegungen ihres Fußes ein Loch in den Boden und legen dann kopfüber ca. 40-60 Eier von etwa 2 mm Durchmesser in den Boden (alle 15-30 Minuten kommt ein Ei). Die Befruchtung findet erst kurz vor der Eiablage statt. Die Eier werden dann aus der Geschlechtsöffnung rechts hinter dem Kopf abgelegt. 

Die Eiablage dauert 20-30 Stunden. Danach verschließt die Schnecke das Loch wieder mit drehenden Bewegungen ihres Fußes, sodass ihre Eier unter der Erde geschützt sind.

Nach ungefähr zwei Wochen schlüpfen die fertigen kleinen Schnecken in der Erde. Sie bleiben dort noch weitere zwei Wochen unterirdisch, essen ihre Eihülle und die von nicht entwickelten oder gestorbenen Geschwistern und kommen dann langsam an die Oberfläche. Sie haben schon ein dünnes Gehäuse und wachsen nun weiter.

In der Natur ist eine Weinbergschnecke nach zwei Winterruhen erwachsen und kann dann in ihrem dritten Jahr selbst Eier legen. Nur 5 % der Jungschnecken erreichen das geschlechtsreife Alter.