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Deponie Georgswerder: Biotoparbeiten im Frühling und Sommer

Ein Beitrag von Ingo & Stefanie Kirchhoff

Vier Monate sind seit unserem ersten Beitrag über die Biotoppflege auf der Deponie Georgswerder vergangen. Zeit, um über die Arbeiten im Frühjahr und Sommer zu berichten.

 

Wie bereits im letzten Blogeintrag erwähnt, wurde Ende März magerer Sand für die von uns vorbereitete Fläche bestellt. Der Sand wurde zum Auffüllen und Vermischen mit dem gelockerten Erdboden genutzt, um eine magerere Bodenqualität zu erlangen. Nachdem wir den ersten Bereich geschafft hatten, wurde eine weitere Ladung Sand für den nächsten Abschnitt bestellt. Nun hieß es wieder um- und ausgraben, sowie Wurzelreste und Luzerne entfernen.

Die noch milden bis kühlen Temperaturen im April waren bei diesen Arbeiten äußerst hilfreich.

Mit der Gesamtfläche sind wir leider nicht fertig geworden. Durch die vorgegebenen Corona-Beschränkungen waren Arbeitseinsätze mit mehreren Personen beziehungsweise weiteren Haushalten nicht möglich. Dadurch mangelte es uns an tatkräftiger Unterstützung und inzwischen fielen auch weitere wichtige Arbeiten an.

Somit bleibt ein Großteil der Fläche weiterhin mit Folie abgedeckt.

 

Von März bis April treiben die Sprossen des Ackerschachtelhalms aus. Auf den verschiedenen Sandflächen konnte man die hervorsprießenden Köpfe erkennen, an denen die Sporen wachsen. Neben der Luzerne ist der Ackerschachtelhalm eines unserer größten Probleme. Er lässt sich nicht ohne weiteres entfernen, da seine Rhizome bis zu 2 m in den Boden hineinreichen. Um diese Pflanze ein wenig einzudämmen, haben wir in diesem Jahr zum ersten Mal die Ährensprossen entfernt, um einer weiteren Vermehrung entgegenzuwirken.

Sprosse vom Ackerschachtelhalm
Sprosse vom Ackerschachtelhalm
Ertrag von einer Sandfläche
Ertrag von einer Sandfläche

Mitte Mai haben wir angefangen die ersten Flächen zu mähen. Die Mäharbeiten konnten Ende Juli vorerst beendet werden. Es ist wichtig nicht die komplette Fläche auf einmal abzumähen, damit auch weiterhin für Insekten genügend Nahrung zur Verfügung steht und ihre Eier und Entwicklungsstadien nicht flächendeckend vernichtet werden.

Da bis auf das Mähen selbst das meiste händisch vonstattengeht (zusammenharken, Grashaufen für den Abtransport bilden, abfahren mit der Schubkarre), kann man sich vorstellen, dass man im Juni/Juli bei Temperaturen von 26° und mehr, dabei ordentlich ins Schwitzen kommt.

Das Material eines gemähten Bereiches...
Das Material eines gemähten Bereiches...
...wird zunächst zusammengeharkt...
...wird zunächst zusammengeharkt...
.. und dann für den Abtransport aufgehäuft.
.. und dann für den Abtransport aufgehäuft.

Im Juni wurden die Kontaktbeschränkungen offiziell so weit gelockert, dass ein Arbeiten mit mehreren Haushalten wieder möglich wurde. Dadurch konnte an den darauffolgenden Wochenenden einiges an anfallender oder liegengebliebener Arbeit geschafft werden. Selbstverständlich immer unter Einhaltung der zu beachtenden Hygiene- und Verhaltensregeln. Zusätzlich freuten wir uns über tatkräftige Unterstützung von Serena, die ein Praktikum auf unserer Biotopfläche absolviert. 

 

Auf dem neu geschaffenem Sandstück und in einem der Geröllfelder wurden Esels- und Zypressenwolfsmilch eingepflanzt. Die Pflanzen haben sich nach anfänglichen Umzugsstress inzwischen gut erholt und bilden erneut Blüten. 

Zypressen-Wolfsmilch auf einer abgemagerten Sandfläche.
Zypressen-Wolfsmilch auf einer abgemagerten Sandfläche.
Esels-Wolfsmilch in einem der Grobkiesfelder.
Esels-Wolfsmilch in einem der Grobkiesfelder.

Auf mehreren Bereichen der Kies- und Sandflächen haben wir Gräser, Luzerne, Himbeere und Schachtelhalm entfernt und die Vegetation im Allgemeinen etwas aufgelockert. Dadurch haben u.a. Sandlaufkäfer und diverse Heuschreckenarten wieder vermehrt vollsonnige Fläche zur Verfügung.

Grobkiesfläche vor und...
Grobkiesfläche vor und...
... nach der Bearbeitung.
... nach der Bearbeitung.
Sandfläche vor und...
Sandfläche vor und...
... nach der Bearbeitung.
... nach der Bearbeitung.

Kleiner Tipp am Rande:

Aus dem späteren grünen Stängel vom Ackerschachtelhalm kann man hervorragend einen Sud herstellen der andere Pflanzen stärkt und vor verschiedenen Krankheiten schützt. Unser Nachbar der einen Kleingarten besitzt, erfreute sich über die reichlichen Mengen des von uns mitgebrachten Schachtelhalmes und hat sich damit ein natürliches Pflanzenstärkungsmittel zubereitet.

Somit landetet das Grün nicht auf dem Komposthaufen, sondern wurde noch sinnvoll weitergenutzt.

Verschiedene Rezepte für einen Ackerschachtelhalm-Sud findet man im Internet.

 

Bei all den Arbeiten von April bis Juli blieben spannende und schöne Entdeckungen selbstverständlich nicht aus.

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