13. September 2025

Zugtraditionen von Graugänsen

Projekt: Gans Hamburg

In den letzten Wochen gab es wieder einige spannende Wiederfunde. Im Mai-Rundschrieb 2025 berichteten wir von einer Graugansfamilie, welche vom NSG Raakmoor in Langenhorn nach Ohlsdorf zur Alster gewandert ist. Von diesen drei Gösseln wurde eins flügge und konnte beringt werden. 

In ihrer Nachbarschaft führte ein weiteres beringtes Paar aus Alsterdorf seinen Nachwuchs. Als die Jungvögel der beiden Familien Ende Juni flügge waren, verließen sie Hamburg und machten gemeinsam einen ersten Zwischenstopp auf dem Golfplatz Wendlohe (Kreis Segeberg). Anschließend trennten sich ihre Wege. Während die Langenhorner Familie nach Nordwesten zog, flog die Alsterdorfer Familie nach Südosten. 

Die Langenhorner Familie wurde Anfang August im Neufelderkoog (Kreis Dithmarschen) abgelesen. Dort an der Elbmündung wurden in den letzten Jahren bereits mehrere Hamburger Graugänse nachgewiesen. Das ist ein schönes Beispiel für die unterschiedlichen Zugtraditionen von Graugänsen. Jedes Paar und jede Familie hat eigene Zugtraditionen, auch wenn sie aus der selben Population stammen. Auf den Rastplätzen treffen sich dann Gänse aus den unterschiedlichsten Gebieten und ziehen anschließend in (häufig) alle Himmelsrichtungen weiter. 

Die Alsterdorfer Familie wurde Mitte August an der Alten Elbe bei Bleckede abgelesen. Auf einem Altarm der Elbe rasten im Sommer und Herbst viele Wasservögel, darunter auch regelmäßig Hamburger Graugänse. Wir sind gespannt wie es mit den beiden Familien weitergeht und freuen uns auf weitere spannende Ablesungen.


16. August 2025

Rücksicht bei der Gartenarbeit

Projekt: Helix Hamburg

Wie kann man bei Gartenarbeiten Tiere am Boden, wie Schnecken, Amphibien (u. a. Frösche, Kröten oder Molche) und andere Insekten und Wirbellose schützen?

Ganz wesentlich ist es, Arbeiten wie Rasen mähen oder Heckenschnitte bei möglichst trockener Witterung durchzuführen. Hält die Trockenheit schon ein bis zwei Tage an, ist dies schon die halbe Miete, denn dann sind weniger Tiere auf der Wiese oder dem Rasen unterwegs. Zusätzlich kann man natürlich vorher nach Schnecken schauen und auch hinterher das Schnittgut der gekürzten Pflanzen kontrollieren. Ein wenig Vorsicht hilft, die Tiere zu schützen.

Weinbergschnecken (Helix pomatia) haben schon eine gewisse Größe, sodass man sie leichter erkennen kann. Die Tiere halten sich besonders oft in Randgebieten unter und neben Hecken und Büschen, aber auch auf der Wiese bzw. dem Rasen auf. 

Kröten, Frösche, Molche und Regenwürmer sind besonders bei Feuchtigkeit unterwegs. Aber Amphibien verstecken sich auch gern in Mulden und unter moosbewachsenen Stellen im Boden. Wenn es trocken ist, suchen sie im Gras oder auf Wiesen ebenfalls Schatten und Feuchtigkeit. Am besten ist es, so selten wie möglich zu mähen, damit so wenig wie möglich Tiere zu Schaden kommen.

Die Nummer auf dem Gehäuse gehört zu einem wissenschaftlichen Monitoringprojekt und beeinträchtigt die Schnecke nicht – sie kann sich weiterhin ganz normal bewegen und leben.